Burnout, Beruf und Berufung

Stress, Überforderungsgefühle und Burnout haben in unserer Leistungsgesellschaft stark zugenommen, und oft sind es gerade die engagiertesten Menschen, die ausbrennen und an einem Punkt ihres Lebens – häufig in der Lebensmitte und scheinbar von heute auf morgen – mit Schrecken feststellen, dass die Kräfte versagen und Körper und Seele „streiken“. Diesen beruflichen Krisen, die sich oft schleichend im Verlaufe vieler Jahre entwickeln, liegen ganz unterschiedliche und individuelle Ursachen zugrunde, die häufig bis in die früheste Kindheit oder sogar in die Zeit der Schwangerschaft, Geburt oder gar in frühere Generationen hinein zurückreichen. Solche ursächlichen hinderlichen Erlebnisse und familiären Muster, die zu Erschöpfungsgefühlen und beruflichen Krisen führen, können mit der körperorientierten Traumamethode Somatic Experiencing (SE) von Dr. Peter A. Levine aufgespürt, bewusst gemacht, geheilt und integriert werden.

Veränderungen wagen

Stress im Beruf, Überforderungsgefühle und Burnout kommen häufig daher, dass wir in einem Zustand verharren, der uns nicht guttut und nicht mehr stimmig für uns ist. Tief innen ahnen oder fühlen wir, dass etwas sich verändern möchte, jedoch ist die Furcht vor der Veränderung aus oft unerklärlichen Gründen zu übermächtig, obwohl ein anderer Teil sich so sehr nach einer Veränderung sehnt. Die Gründe für Schwierigkeit im Beruf können sehr zahlreich sein. Manchmal liegen mögliche Schwierigkeiten darin, dass die eigenen Bedürfnisse und Potentiale wenig gespürt und erkannt werden, weil der Fokus v.a. im Aussen liegt bei den andere Personen und dem, was diese wünschen und brauchen. In anderen Fällen werden die eigenen Ziele, Bedürfnisse und beruflichen Schritte sehr wohl wahrgenommen, jedoch erschwert der innere Stress oder Erschöpfungsgefühle es manchen Menschen, ins Handeln zu kommen. Dies ist besonders bei denjenigen Menschen der Fall, die in der frühen Kindheit oder sogar pränatal sehr belastenden Erfahrungen und Trennungen ausgesetzt waren. Menschen, die unter einem sog. Entwicklungs- oder Bindungstrauma leiden, fehlt es an innerer Sicherheit. Ihr autonomes Nervensystem (wahrgenommen als chronischer Stress, tiefe Erschöpfung oder beides zusammen) ist ständig in Alarmbereitschaft, weil ihnen als Baby Trost und Schutz fehlte, ein nährendes Umfeld, das in feinfühliger Weise auf deren Bedürfnisse eingegangen wäre. Oder aber es kam zu kürzeren oder längeren Trennungen infolge von Spitalaufenthalten o.a., welche das Vertrauen des Babys erschütterten und es in grosse Angst versetzten. Dieser immense Stress, den kleine Kinder oder Säuglinge dabei erleben, ist in der Regel nicht bewusst und kann den Betroffenen unter Umständen sogar noch als Erwachsene das Leben schwer machen, wenn es beispielsweise darum geht, sich für sich selber einzusetzen und sich beruflich weiterzuentwickeln.

Die Arbeit mit Somatic Experiencing

Die körperorientierte, ganzheitliche Traumatherapie-Methode Somatic Experiencing (SE) kann dir helfen, Klarheit über die Gründe deiner beruflichen Herausforderungen zu gewinnen. Frühkindliche Traumata und andere einschneidenden Erfahrungen führen zu einem chronisch hoch aktivierten Nervensystem und der Schwierigkeit, sich sicher, neugierig und handlungsfähig zu fühlen. Im SE gibt es einen Kernsatz, der lautet: „What happens next?“ – Was geschieht als nächstes? – Auf dieses „nächste“ in Form körperlicher Empfindungen, Gefühlen, Ideen, Erinnerungen etc. achten wir im SE ganz gezielt und bewusst, damit sich durch dieses achtsam-spürende Gewahrsein innere Blockaden lösen können und das Gesunde, beispielsweise das für jemanden stimmige und heilsame berufliche Leben, nach und nach weiter entfalten kann.